Mein erster Aerialsilk Workshop als Teacher

Mein erster Aerialsilk Workshop als Teacher

«Ich möchte meine Leidenschaft zum Beruf machen.»

So klingt die Idee meistens, wenn man noch ganz am Anfang steht. Annika ist da schon etwas weiter. Sie weiss bereits wie sie ihre Ideen umsetzen möchte.

Zu Beginn stellt man sich die Frage, wie man Luftartistiklehrerin werden kann. Hmm da gibt es natürlich sehr viele unterschiedliche Wege. Sicher ist, dass du bereits einige Jahre regelmässig Luftartistik trainiert haben solltest. Zum einen kannst du vielleicht in deinem Studio, in welchem du selber Stunden nimmst mal mit einer Probestunde oder einer Hospitation beginnen. Zum anderen kannst du dich irgendwo einmieten und versuchen mit deinem besten Gewissen dein Können an Andere weiterzugeben. Oder du besuchst eine Ausbildung hier in der Schweiz oder im Ausland, nimmst dein neu erworbenes Wissen mit und begibst dich so auf dein neues Abenteuer.

Gehen wir davon aus du hast bereits dein Teacher Wissen erworben. Zusätzlich möchtest du gerne ganz alleine was auf die Beine stellen. Und jetzt? Wie soll das alles gelingen, möglichst ohne Risiko? Genau das hat sich Annika auch gefragt und mich angerufen…

Wie kann ich beginnen?

Da sich die Suche nach einem Raum für Luftartistik meistens als sehr herausfordernd herausstellt, ist es zu Beginn das Einfachste eine geeignete Turnhalle in der Nähe zu suchen. Wenn du Kontakte zum Turnverein oder zu einem anderen Verein hast, der in der Halle trainiert, dann umso besser. Frag einfach nach und schreibe eine Email mit deinem Vorhaben und deiner Idee. Wenn du zusätzlich noch erzählen kannst warum Luftartistik so unglaublich toll ist und was für ein Mehrwert das Training für Teilnehmer/innen bedeutet, dann hast du umso bessere Chancen.

Annika hat bereits gute Kontakte zur Gemeindean ihrem Wohnort, da sie in der Sporthalle bereits Showdance unterrichtet. Also hat sie angefragt und zu ihrem Erstaunen die Halle für einen Probe – Workshop sogar kostenlos erhalten. Was für eine tolle Nachricht.

Meistens jedoch muss man für das Mieten der Turnhalle bezahlen. Wie teuer dies ist, ist sehr unterschiedlich. Deshalb lohnt es sich, wenn man mehrere Anfragen startet und dann vergleichen kann. Die Miete sollte bei Start so tief wie möglich sein. Wenn man bereits in einem Verein ist und man unter diesem Verein die Halle mieten kann, ist dies die optimale Lösung. Für Vereine sind die Hallen oftmals günstiger.

ACHTUNG! Bei der Aufhängung an den Ringen solltest du beachten, dass du das Rigging noch extra sicherst. Die Seile der Ringe sind nicht für Luftartistik gemacht! Schau dir das Tutorial an und folge unserem youtube channel. Da bekommst du immer wieder tolle Unterrichtsideen und Wissenswertes zur Vermittlung von Luftartistik.

Annika hat kein Facebook und kein Instagram! Also machte sie Werbung auf  Facebook und in ihrem Whats App Status. Aber wie konnte sie noch jüngere Kinder erreichen, welche noch kein Natel besitzen? «Hmm ja dann mach doch einfach Flyer und verteile diese an den Schulen, Coop, Migros, Jugendzentren etc..» habe ich dann vorgeschlagen.

Gesagt, getan… Annika hat dann selber Flyer gestaltet und diese an diversen Blackboards und Örtlichkeiten aufgehängt und aufgelegt. Mit www.canva.com kann man super schnell schöne Flyer gestalten und sogar drucken lassen. Da sie von sich noch keine Fotos hatte konnte ich ihr aus unserem Fundus schwarze Silhouetten ausleihen. Bilder aus dem Internet sollte man aus rechtlichen Gründen nicht verwenden! Folgende Infos hatte sie auf ihrem Flyer:

  • Bild
  • Was
  • Ort
  • Datum und Zeit
  • Für wen
  • Kosten (gratis Schnupperworkshop)
  • Wo und wie kann man sich anmelden

Falls man auf weiteren Social Media Kanälen fit ist, kann dies natürlich eine zusätzliche Hilfe sein. Auch ein Whatapp Profilbild oder eine Story kann helfen auf den Workshop aufmerksam zu machen.

Wo und wie komme ich zu Tüchern?

Für einen ersten Workshop reichen drei bis vier Tücher. So kannst du bis maximal 8 Teilnehmer/innen nehmen. Immer zwei pro Tuch.

Wenn du möglichst ohne Kosten den Workshop durchführen möchtest kannst du vielleicht irgendwo Tücher ausleihen. Du kennst vielleicht eine Schule oder eine Luftkünstlerin, die dir ein paar Tücher ausleihen könnte. Hier auf Aerialartistry haben wir gute Kontakte und können für dich bestimmt was organisieren.

Wenn du deine eigenen Tücher bestellen möchtest empfehle ich dir www.firetoys.eu. Sie liefern schnell und mit guter Qualität. Auch www.luftakrobatik-shop.de ist zu empfehlen, da sie gut beraten und sich sofort und zuverlässig melden.

Zur Vorbereitung gehört natürlich bereits auch die Werbung, Material etc.. Sobald es dann aber konkreter wird und der Tag des Workshops näher rückt, ist die Vorbereitung der Workshopeinheit wichtig. Sie gibt Sicherheit und Vertrauen. Annika und ich haben uns getroffen und den Workshop durchgespielt. So konnte Sie sich bereits vorgängig in die Situation eindenken und hatte danach eine Idee wie der Workshop gestaltet werden könnte.

Am Wichtigsten bei einem ersten Workshop ist, dass die Teilnehmer/innen Spass und Erfolgserlebnisse haben. Sie sollen die Bewegungsform der Luftartistik kennenlernen können und den Unterricht wahrnehmen, erleben und erfahren dürfen.

So haben wir die Einheit miteinander geplant:

Unterrichtsvorbereitung zu meinem erster Aerialsilk Workshop

Bereits vor dem Workshop ist ja eigentlich nach dem Workshop. Wie mache ich es, damit die Kinder sich dann anmelden?

Gestalte ein Anmeldeformular mit allen Angaben zur Person und den AGB`s. Dieses kannst du dann direkt nach dem Workshop abgeben und dazu sagen, dass sie es spätestens bis… wieder abgeben oder dir zusenden sollen. Wenn du bereits ein Visitenkärtchen oder ein Flyer von deiner eigenen Hompage hast, ist das hilfreich. Dann kannst du auch gleich einige mitgeben, damit sie es noch an Freundinnen weitergeben können. Gerne kannst du das Anmeldeformular auch auf deiner Homepage erstellen. Viele Kund/innen schätzen es heutzutage, wenn sie alles online erledigen können.

Du interessierst dich für AGB`s? Schreib uns eine Email.

Und dann kommt der grosse Tag!

Noch eine Stunde und dann kommen die Kinder! Annika steht in der Halle und bereitet die letzten Dinge vor. Hat sie an alles gedacht?

«Ich habe tatsächlich die Nacht vor meinem ersten Workshop nicht wirklich gut geschlafen. Zu viel ging mir noch durch den Kopf. Aber ich denke das ist ein bisschen normal, wenn man viel Energie in etwas steckt. Kurz vorher war meine Nervosität gross, doch als die ersten Eltern mit Kindern kamen war alles wie weggeblasen. Ich habe mich nur noch gefreut endlich alles zu zeigen und durchzuführen, was ich vorbereitet habe.»

Und nach dem Workshop?

«Nach dem Workshop war ich fix und fertig. Ich habe wirklich alles gegeben haha… Mir ist eine grosse Last von den Schultern gefallen, dass alles geklappt hat und die Stunde super bei den Kindern und Eltern angekommen ist. Ich bin sehr zufrieden und happy.

Schlussendlich habe ich doch vieles anders gemacht, als ich eigentlich vorbereitet habe. Zum Glück habe ich bereits gewusst, dass es wichtig ist flexibel zu sein. Trotzdem hat mir die Planung Sicherheit gegeben, was ich auch beibehalten werde. Jetzt ist ein Monat nach dem Workshop und ich habe jetzt eine fixe Gruppe von 9 Kindern, die bei mir am Tuch trainieren. Der Workshop war ein voller Erfolg. Schön, dass ich nun meine Leidenschaft weitergeben kann.»

Meine Tipps an alle, welche ihren ersten Workshop noch vor sich haben...

  • Bestellt oder organisiert das Material rechtzeitig, damit ihr es auch noch zurückschicken oder ändern könntet, falls was nicht passt.
  • Keine Panik, wenn es drei Wochen vorher noch wenige Anmeldungen hat. Die kommen dann noch kurzfristig.
  • Nicht zuviel auf einmal in den Workshop drücken – besser weniger und dafür haben alle Spass, Freude und Erfolgserlebnisse
  • Direkt nach dem Workshop ein Anmeldeformular mitgeben und sagen bis wann du eine Zu- oder Absage brauchst

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